Natürlich bin auch ich in dieser Leistungsgesellschaft aufgewachsen. Nachdem ich Abitur und Ausbildung abgeschlossen hatte, verbrachte ich von Mitte bis Ende 20 zunehmend mehr Zeit an meinem Arbeitsplatz, stellte Job über Freizeit und nahm mir nur selten Zeit für meinen kleiner werdenden Freundeskreis.
Mit der Zeit wurde der innere Ruf nach Veränderung laut genug und bewegte mich zu einem Wechsel meines Arbeitgebers und dem Umzug in eine andere Stadt. Ich konfrontierte mich selbst mit der Frage, wer ich eigentlich bin oder sein möchte, wenn meine Rolle der Angestellten mit Beginn des Feierabends endet. Mit Spaziergängen entlang nahegelegener Gewässer, durch Parks und Waldgebiete nahm ich Kontakt zur Natur auf und intensivierte meine neu entstehende Verbindung zu ihr durch Gartenarbeit.
Ich spürte, dass es nicht viel braucht und ich Zeit in und mit der Natur schätze.
Was mir damals nicht bewusst war: Aufenthalte in der Natur wirken sich beruhigend auf unseren Organismus aus und bringen mich einen Schritt näher an die Antwort auf die Frage, wer ich abseits der Rolle(n) im Alltag bin.
Kurze Zeit später sollte mich mein Weg zurück zu meinem vorherigen Arbeitgeber führen, diesmal mit Wohnsitz außerhalb der Stadt. Mein Umfeld durfte ruhiger werden und ich freute mich über kurze Wege zur Natur.
Vor dem Umzug fragte mich eine Bekannte, ob wir gemeinsam Yoga ausprobieren wollen. Dazu kam es nicht mehr, jedoch ließ mich dieser Gedanke nicht los und ich besuchte mit Anfang 30 meine erste Yogastunde.
Ich lernte meinen Körper wahrzunehmen, erforschte Atem- und Bewegungsspielräume und verliebte mich in das wohlige Gefühl der Entspannung.
Die wöchentliche Yogastunde fühlte sich nach Kurzurlaub an. Ich fühlte mich wohler und ausgeglichener und etablierte Yoga als Auszeit vom Alltag, ebenso wie die Zeit in der Natur.
Während ich am neuen Wohnort der Natur näher kam, führte mich Yoga näher zu mir.
Mein Umfeld bemerkte, dass ich fröhlicher wurde und weniger schnell reizbar war.
Und auch ich spürte, dass sich etwas in mir verändert hat. Je länger ich wöchentlich den Kurs besuchte, desto besser gelang es mir, den entspannten Zustand nach der Yogastunde mit in den Alltag zu nehmen. Ich entwickelte eine innere Zufriedenheit, Gelassenheit und spürte die Neugier, tiefer eintauchen zu wollen.
Bist du neugierig, wie Yoga dich verändert?
PS: Ein paar Hinweise für deine erste Yogastunde findest du hier.