von Janine Frenzel
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1. Juli 2024
Um "mein" Yoga etwas näher zu bringen, muss ich etwas weiter ausholen: Hatha Yoga Vielleicht heißt "meine" Schublade Hatha Yoga. Vielleicht aber auch nicht. Das hängt davon ab, welche Vorstellung du mit Hatha Yoga verbindest. Nach meinem Kenntnisstand gehören auch Vinyasa (Flow) und Yin Yoga zum Hatha Yoga. Sind das jetzt 1, 2 oder sogar schon 3 Schubladen?! Allgemein beinhaltet Yoga mehr als die Körperübungen auf der Matte. Sicher hast du auch schon von Atemübungen und Meditation gehört, die die Yogapraxis erweitern. Es gehört noch mehr dazu, aber lass uns bei diesen 3 Elementen bleiben und mich dir mehr erzählen: Körper Anfangs orientierte ich mich an der äußeren Form der Haltung und war immer wieder geneigt, mich noch etwas mehr dieser äußeren Form anzupassen. Es hat lange gedauert, bis ich mich von der äußeren Form lösen konnte und mehr ins Spüren kam. Mit der Zeit lernte ich einige grundlegende Ausrichtungsprinzipien kennen. Ich entwickelte Freude daran, hier und da noch ein wenig tiefer einzutauchen und Details minimal zu verändern, und zu erkunden, welche Wirkung diese feinen Veränderungen haben. Der Fokus auf körperliche Ausrichtung gibt mir Stabilität, Kraft, Halt, Sicherheit. Atem Die Verbindung mit meinem Atem bringt einen subtileren Aspekt des Spürens in meine Yogapraxis. Der Einstieg ist oft das bewusste Wahrnehmen der Atmung. Für mich liegt die Magie aber auch in dynamischen Sequenzen: "Flow". Dynamische Sequenzen verbinden Atem und Bewegung. Sie sorgen für den Fokus auf diese Verbindung, was wiederum meinen Geist beruhigt. Keine Zeit für ablenkende Gedanken. Und auch wenig bis keine Zeit für Ausrichtung, dafür aber Bewegung und Atem verbunden halten. Meditation Schwieriges Thema... Diese Meditation. Auch ich hatte das "klassische" Bild von Meditation in meinem Kopf: Still sitzen, nicht bewegen und möglichst an nichts denken. Alles andere als einfach. Für mich sogar eher unmöglich. Irgendwo fängt der Körper an zu kribbeln, ich möchte mich kratzen, das eine oder das andere oder sogar beide Beine bewegen oder mich strecken, und die Gedanken führen eine Zirkusshow auf. Vielleicht hast du schon davon gehört, dass es verschiedene Formen von Meditation gibt. Bekannte Beispiele sind vielleicht geführte Meditationen und Atemmeditation. Auf meinem Yogaweg lernte ich, dass die Körper- (und Atem-)Praxis uns auf die Meditation vorbereiten soll. Mein Gamechanger für mein Verständnis für Meditation war der Kontakt mit bewegter Meditation. Manchmal fühlte sich meine Yogapraxis nicht nach "Vorbereitung" an, sondern ich kam während der Praxis in einen meditativen Zustand. Manchmal war meine Yogapraxis bewegte Meditation. Und dann kam Yin Yoga in mein Leben. Nach meinem ersten Kontakt mit Yoga begann ich recht schnell, Stille lieben zu lernen. Und sehr sehr sehr viel später kam ich zum Yin Yoga. Yin Yoga stellte mein erlangtes Wissen über Ausrichtung in Frage. Für jede Position gibt es unendlich viele Möglichkeiten und Alternativen. Die Haltung soll sich gut und bequem anfühlen. Und: ich darf die Haltung jederzeit anpassen. Ich darf meinen Körper dabei beobachten, wie er sich ständig verändert. Ich darf mich mit meinem Atem verbinden. Und ich darf in meditativer Stille versinken. Klingt vielleicht nach meinem "perfect match". Ist es aber nicht - nicht ganz. Denn manchmal habe ich das Bedürfnis nach mehr Stabilität, möchte meine Kraft spüren, mich mit meiner Ausrichtung beschäftigen. Manchmal möchte ich mich weniger mit Ausrichtung beschäftigen, sondern fließen und mich mit meinem Atem bewegen, mich dabei herausfordern, um Momente der Ruhe zu genießen. Und manchmal möchte ich in einer Position verweilen, beobachten und in mir selbst versinken. All das darf sein. All das darf auch innerhalb einer Yogastunde stattfinden. Und all das bringe ich deshalb in meine Yogastunden. Mein Ansatz dafür liegt in den Elementen. Auch Yin Yoga arbeitet mit Elementen - meine Verbindung liegt allerdings in den Elementen, die auch der Ayurveda nutzt: Statt Wasser-Holz-Feuer-Erde-Metall arbeite ich mit Erde-Luft-Feuer-Wasser-Raum. Jedes Element hat eine Verbindung zu uns. Ich möchte dir die Elemente in meinen Yogastunden näher bringen. Dafür braucht es mehr Zeit, als 1-2-3 Yogastunden. Es ist eine Reise, die du jedes Mal neu antrittst und erforschst, was es im jeweiligen Moment etwas mehr oder etwas weniger braucht, welches Element dich unterstützen und ausgleichen darf. Du darfst dich äußerlich und innerlich ausrichten, dich mit deinem Atem verbinden und in deine innere Welt abtauchen. Das ist meine Form des Yoga. Hatha Yoga von Yin bis Flow.